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Ein fast perfekter Winter - sicher nichts zu Jammern

Die Wintersaison neigt sich dem Ende zu, wir blicken zurück und sind uns einig – ein fast perfekter Winter liegt hinter uns. Warum nur fast perfekt?

Als wir im Dezember, bei Saisonbeginn, am 1. Wochenende dieses Winters das Heimeli infolge Lawinengefahr schliessen mussten, noch bevor wir richtig durchstarten konnten, dachte ich: «Das fängt ja gut an…!» Klar kennen wir solche Situationen. Plötzlich kommt mehr Schnee als angekündigt und schon geht der Stress los. Prognosen studieren, den Lawinenexperten kontaktieren, Gäste informieren, und das stets im Wissen, im Endeffekt ist keiner wirklich glücklich mit einer solchen Situation. Die einen, weil Sie nicht anreisen können, die anderen, weil sie im Heimeli eingeschneit sind, und wir, weil wir eben unseren Gästen nicht das bieten können, was wir gerne würden, ganz abgesehen von der finanziellen Einbusse, eines Wochenendes mit geschlossenem Heimeli. So in die Saison starten ist wahrlich nicht toll. Aber im Endeffekt war es gut so. Denn gerade dieser grosse Schnee anfangs Dezember war schliesslich unser grosses Glück, denn danach nahm sich Frau Holle eine lange Auszeit. Dank dem Geschick von Joos, unserem Pistenprofi, war eine sehr gute Piste auch über die Zeit mit wenig Schnee gewährleistet. Immer wieder hat es Joos geschafft, mit dem bisschen Schnee, das noch da war, die Schlittelpiste so zu präparieren, dass Schlitteln und auch Quadtransporte stets möglich waren. Und immer dann, wenn wir dachten, jetzt ist’s dann gleich vorbei mit Schnee bis ins Tal, war der Himmel gnädig, und hat uns jeweils wieder so viele cm Weiss geschickt, dass es für die nächste Durststreckte reichte. Das Wintermärchen war zwar nicht immer perfekt, aber das was wir daraus gemacht haben, würde ich mit Stolz sagen, sicher schon. Aus dieser Warte betrachtet, war uns das Schicksal bezüglich Schnees, mehr als gnädig. Wir hatten Glück und sind dankbar dafür. Also kein Grund zu Jammern.

Den verpfuschten Saisonstart, mit zu viel Schnee, der uns letzten Endes aber ganz viel geholfen hat, war bald verkraftet, als wieder etwas so kam, wie es nicht hätte kommen sollen: Eine unserer Mitarbeiterinnen brach sich, mitten in der höchsten Hochsaison (über die Weihnachtstage), beim Skifahren ein Bein. Kurz brach für mich mal wieder eine kleine Welt zusammen, denn wir waren ausgebucht und keiner hatte die Kapazität, einen solchen Ausfall zu kompensieren. Doch noch am selben Abend erreichte mich eine Bewerbung von einer neuen, supertollen Mitarbeiterin, die sofort (durch)starten konnte. Wahrlich wieder kein Grund zum Jammern, sondern dankbar zu sein. Übrigens ging uns das schon das ganze letzte halbe Jahr so – kaum fiel jemand aus, stand jemand neuer auf der Matte und hat dafür gesorgt, dass ich gar nicht erst in Versuchung geriet, auch nur an ein Jammern zu denken. Nein, das Glück stand über die letzten Monate wahrlich auf unserer Seite.

Im Januar dann, wurde die Hälfte unserer Mitarbeiter krank, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern so richtig, richtig, und mit allem was dazu gehört. Doch da schickte uns der Himmel im richtigen Moment irgendwoher stets helfende Engel. Also wieder fehlte mir der Grund zu Jammern. Ich könnte noch über weitere Ereignisse berichten, die mich hätten zum Jammern verleiten können, aber jedes Mal wurde ich ausgebremst. Immer geschah etwas, dass bei mir Dankbarkeitsgefühle auslöste, anstatt für Jammertiraden sorgte. Natürlich kann ich nun behaupten, dass ich ein positiv denkender Mensch bin und eben kein Jammerlappen – aber unter uns gesagt, oder eben geschrieben, ich lasse mir schon ab und zu die Laune verderben, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir fürs Heimeli und unser Team wünsche. Die positiven Erfahrungen der letzten Monate haben mich gelehrt, nicht gleich ans Jammern zu denken, wenn etwas nicht rund läuft, sondern lieber gespannt zu sein, welche Lösung, die vielleicht sogar noch besser ist, als das, was wir ursprünglich wollten, auf uns zu kommt.

... und noch zum Bild des heutigen Blogs - es ist von Henk, aus unserem Küchen-Team, und verdeutlicht ebenfalls worum es im Leben so oft geht...

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